Du sollst minnen das Nicht,
Du sollst fliehen das Icht.
Du sollst alleine stehn
Und sollst zu niemand gehn.
Ruhlos strebend sollst du sein,
Aller Dinge dich befrein.
Du sollst die Gefangenen entbinden
Und die Freien überwinden.
Du sollst die Kranken laben
Und doch selbst nichts haben.
Du sollst das Wasser der Pein trinken
Und die Liebesglut mit dem Holze
der Tugenden entzünden,
Dann wohnst du in der wahren Wüste.
Mechthild von Magdeburg
(Das fließende Licht der Gottheit - Buch I, 35)
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