Freitag, 28. März 2008

Der kleine Raum im Herzen

In dieser Burg des Alls, nämlich dem Körper, befindet sich ein kleiner Lotos, ein Haus (das Herz). Darin ist ein kleiner leerer Raum. Was sich in diesem befindet, danach muss man suchen, das wahrlich muss man zu erkennen trachten.
Dieser kleine Raum im Herzen ist so groß wie das ganze Universum.
Beide, Himmel und Erde sind innen darin untergebracht: beide Feuer und Wind; Sonne und Mond; Blitz und Sterne. Was in dem Körper eines Lebewesens vorhanden und was nicht darin vorhanden ist, das ist in diesem kleinen Raum untergebracht. Nicht altert dies durch das Altern des Körpers, nicht wird es erschlagen, wenn der Körper erschlagen wird. Die wahre Burg des Alls ist was sich in diesem inneren Raum des Herzens befindet.

Chandogya-Upanishad

Dienstag, 25. März 2008

Ich habe euch Freunde genannt!

Ich sage hinfort nicht, dass ihr Knechte seid;
denn ein Knecht weiß nicht, was sein Herr tut.
Euch aber habe ich gesagt, dass ihr Freunde seid;
denn alles, was ich habe von meinem Vater gehört,
hab' ich euch kundgetan.

aus dem Evangelium
Johannes 15,15

Donnerstag, 20. März 2008

Hohelied der Liebe


Wenn ich mit Menschen-und mit Engelzungen redete und hätte die Liebe nicht, so wäre ich ein tönend Erz oder eine klingende Schelle.  Und wenn ich weissagen könnte und wüßte alle Geheimnisse und alle Erkenntnis und hätte allen Glauben, also daß ich Berge versetzte, und hätte die Liebe nicht, so wäre ich nichts.  Und wenn ich alle meine Habe den Armen gäbe und ließe meinen Leib brennen und hätte die Liebe nicht, so wäre mir’s nichts nütze.

Die Liebe ist langmütig und freundlich; die Liebe eifert nicht; die Liebe treibt nicht Mutwillen; sie bläht sich nicht; sie stellt sich nicht ungebärdig; sie sucht nicht das Ihre; sie lässt sich nicht erbittern; sie trachtet nicht nach Schaden; sie freut sich nicht über die Ungerechtigkeit; sie freut sich aber an der Wahrheit; sie verträgt alles, sie glaubt alles, sie hofft alles, sie duldet alles. Die Liebe hört nimmer auf, so doch die Weissagungen aufhören werden, und die Sprachen aufhören werden, und die Erkenntnis aufhören wird. Denn unser Wissen ist Stückwerk, und unser Weissagen ist Stückwerk. Wenn aber kommen wird das Vollkommene, so wird das Stückwerk aufhören. Da ich ein Kind war, da redete ich wie ein Kind und war klug wie ein Kind und hatte kindische Anschläge; da ich aber ein Mann ward, tat ich ab, was kindisch war. Wir sehen jetzt durch einen Spiegel in einem dunklen Wort, dann aber von Angesicht zu Angesichte. Jetzt erkenne ich’s stückweise; dann aber werde ich erkennen, gleichwie ich erkannt bin.

Nun aber bleibt Glaube, Hoffnung, Liebe, diese drei; aber die Liebe ist die größte unter ihnen.

Paulus von Tarsus (1. Korinther 13)