Mittwoch, 27. Februar 2019

O dulcis Divinitas - O selige Gottheit

ein Video von HappynewSpirit   http://youtu.be/lMxBpPcoWf0


Felix Anima:

O dulcis divinitas
o suavis vita, 
in qua perferam 
vestem preclaram, 
illud accipiens quod perdidi 
in prima apparitione, 
ad te suspiro, 
et omnes Virtutes invoco.

Die glückliche Seele singt: 

O selige Gottheit,
O wunderbares Leben !
Könnte ich doch in Dir 
das Lichtgewand tragen 
und das wiedererlangen, 
was ich beim ersten Erscheinen verlor!
Nach Dir seufze ich 
und alle Kräfte rufe ich an


Hildegard von Bingen   aus dem "Ordo Virtutum" 

Dienstag, 26. Februar 2019

Näher verbunden



Wir sind mit dem Unsichtbaren 

näher als mit dem Sichtbaren verbunden.


Novalis 
(Fragmente)


Montag, 25. Februar 2019

Glaube: eine Art von sechstem Sinn




Glaube ist eine Art vom sechstem Sinn, 
der wirksam wird, 
wenn die Vernunft versagt.


Mahatma Gandhi 




Sonntag, 24. Februar 2019

Der Konflikt des Unglaubens und Glaubens


Das eigentliche, einzige, und tiefste Thema der Welt- und Menschengeschichte, dem alle übrigen untergeordnet sind, bleibt der Konflikt des Unglaubens und Glaubens. Alle Epochen, in welchen der Glaube herrscht, unter welcher Gestalt er auch wolle, sind glänzend, herzerhebend und fruchtbar für Mitwelt und Nachwelt. Alle Epochen dagegen, in welchen der Unglaube, in welcher Form es sei, einen kümmerlichen Sieg behauptet, und wenn sie auch einen Augenblick mit einem Scheinglanze prahlen sollten, verschwinden vor der Nachwelt, weil sich niemand gern mit Erkenntnis des Unfruchtbaren abquälen mag.



Johann Wolfgang Goethe
(West-östlicher Divan. Noten und Aufzeichnungen)


Die Liebe zum Unsichtbaren



Montag, 11. Februar 2019

Betrachtung der Zeit


Mein sind die Jahre nicht, 
die mir die Zeit genommen.

Mein sind die Jahre nicht, 
die etwa mögen kommen.


Der Augenblick ist mein, 
und nehm ich den in Acht,

so ist der mein, 
der Jahr und Ewigkeit gemacht.


Andreas Gryphius  




Unzeitlichkeit


Wenn man unter Ewigkeit nicht unendliche Zeitdauer versteht, 
sondern Unzeitlichkeit, dann lebt der ewig,
der in der Gegenwart lebt. 
 

Ludwig Wittgenstein  
Tractatus Logico-Philosophicus 6.4311




Sonntag, 3. Februar 2019

Vollendung der Zeit


Kein Ding ist Gott so sehr entgegengesetzt wie die Zeit.

Wer in der Zeit sein Herz auf die Ewigkeit gestellt hat 
und in wem alle zeitlichen Dinge tot sind, 
     da ist Vollendung der Zeit. 

   Meister Eckhart


Samstag, 2. Februar 2019

Versuch nicht, das Heilige zu erklären!


Durch den Versuch, etwas zu erklären, was über Worte hinausgeht, ziehen wir das Heilige auf das Niveau des Profanen und verlieren damit etwas sehr Wertvolles, ohne jemand anderem zu nützen. So wie sich das Mysterium der Liebe nur entfalten kann, wenn es den Augen der Menge entzogen ist, und wie der Liebende seine Liebe nicht mit Aussenstehenden diskutieren wird, in gleicher Weise kann das Mysterium der inneren Verwandlung nur dann vor sich gehen, wenn es dem müssigen Geschwätz der Welt entzogen bleibt.


Lama Anagarika Govinda

Quelle: www.zanartblog.com


Arzt, heile dich vorher selber!

Der selige Antonius pflegte zu sagen: Die Altväter der Vorzeit begaben sich in die Wüste und machten nicht nur sich selber gesund, sondern wurden auch noch Ärzte für andere. Wenn aber von uns einer in die Wüste geht, dann will er andere früher heilen als sich selbst. Und unsere Schwäche kehrt zu uns zurück, und unsere letzten Dingen werden ärger als die ersten, und daher heißt es für uns: Arzt, heile dich vorher selber! 

Weisheit der Wüstenväter

Apophthegmata Patrum
( Sammlung von kurzen Aussagen, die von den ersten christlichen Mönchen  Ägyptens, den sogenannten Wüstenvätern, stammen. Die meisten Sprüche wurden im 4. und 5. Jahrhundert verfasst)

 


Scheinbares und echtes Schweigen


Da sagte Abbas Poimen: 
Da ist ein Mensch, der scheint zu schweigen, 
aber sein Herz urteilt und verurteilt andere. 
Ein solcher redet in Wirklichkeit ununterbrochen. 
Und da ist ein anderer, 
der redet von der Frühe bis zum Abend, 
und doch bewahrt er selbst das Schweigen, 
das heißt, er redet nichts Nutzloses.


 Apophthegmata Patrum
( Sammlung von kurzen Aussagen, die von den ersten christlichen Mönchen  Ägyptens, den sogenannten Wüstenvätern, stammen. Die meisten Sprüche wurden im 4. und 5. Jahrhundert verfasst)